Ein Rüde und vier Hündinnen haben gerade ihren 24 Stunden Check-up hinter sich. Gerade liegen sie alle bei Alva und schmatzen laut vor sich hin. Aber alles der Reihe nach...
Am Donnerstag sind wir noch eine ganz normale Runde gegangen, wobei Alva immer langsamer wurde. Abends hatten wir noch Besuch von einem Welpen-Interessenten, den Alva entgegen ihrer Art sehr ruhig empfing...
In der Nacht musste sie sich alle 2 Stunden lösen und fing deutlich häufiger an zu hecheln. Die Senkwehen hatten eingesetzt. Am Freitag Morgen hatte Alva, nachdem sie doch sehr leidend ihre Dose Tunfisch fraß, noch einmal tief und fest zu Olivers Füßen 3 Stunden geschlafen, während ich noch einige Erledigungen tätigen konnte.
Als ich wieder da war wurde sie unruhiger. Alva war nervös, hechelte viel und wollte ständig raus.
Nun buddelte Madam auch wie wahnsinnig, denn ihre Wurfhöhlen schienen ihr plötzlich in dem Einrichtungsstil nicht mehr zu passen...
Immer wieder pausierte sie, hechelte und wollte auch gerne im Haus schlafen... Gefressen wurde gar nichts mehr.
In der Nacht von Freitag auf Samstag war Alva extrem unruhig, wollte aber partout mit im Schlafzimmer schlafen und nicht mit mir im Wohnzimmer. Also sind wir zwei regelmäßig Treppe runter zum Lösen und wieder rauf zum Schlafen... Naja, ruhen. Alva drehte sich in ihrem Körbchen mehr, als dass sie schlief, wodurch auch ich nicht wirklich schlafen konnte...
Samstag ließ Alva uns noch kurz frühstücken, wobei sie selber definitiv nichts wollte. Um 8:35h wollte sie zum Lösen raus, hielt ihr Rute komisch, hechelte und zitterte kurz am ganzen Körper. Wieder im Haus, wollte sie in ihrem Körbchen zu meinen Füßen liegen. Sie hechelte zunehmend und Wellen durchzogen regelmäßig ihren Körper. Die Wehen waren da! Es würde also heute passieren.... (So schön, der Geburtstag meiner Oma 😊)
Kim wurde informiert und dann noch einmal entspannt ein Kaffee genossen... Alva wechselte nun nur noch zwischen Lösen, Hecheln und deutlichen Wehenschüben, die Lehrbuchmäßig auch in den Abständen kürzer wurden. Um 11:30h wollte Alva wieder raus. Sie löste sich und wollte nur noch wieder rein. Diesmal stand sie aber vor dem Welpenbereich, schaute mich an und ließ die Wehen über sich ergehen. Nach diesem Wehenschub, ging sie direkt in ihre Wurfbox, hechelte und wir legten alles noch schnell in den direkten Zugriff und wärmten die Snuggel-Kissen auf. Anna sollte schreiben, Oliver und Lisa sollten auf Zuruf - in erster Linie mit den Welpen - helfen. Also Welpen markieren, wiegen und auf Zuruf einfach alles machen.
Kim war noch auf dem Weg, denn, dass es nun so schnell ging konnte keiner ahnen...
Und da kam die erste Presswehen, 2... 3... und der erste Welpe wurde Punkt 12.00h (Hündin weiß) geboren.
Kurzes Ablecken, Abnabeln, Nachgeburt gefressen und eine weitere Presswehe später war schon Welpe Nummer 2 (Hündin rot) um 12:05h da. Auch dieser Welpe wurde abgenabelt und dann beide ausgiebig trocken geleckt. Beide suchten direkt nach den Zitzen und tranken. Nach einer 30 Minutigen Pause fingen wieder Presswehehn an. 12:38h und Welpe 3 (Hündin Regenbogen) war geboren. Alva schaute kurz, leckte über ihre Nase und wendete sich wieder den anderen beiden zu. Ich wollte den Welpen dann abnabeln, damit auch dieser Welpe getrocknet werden und trinken konnte. Die Nabelschnur war schon durchtrennt dachte ich... Leider nein, der ganze Bauch war offen. Ich hielt meinen Finger erst einmal drüber, legte den Welpen zu Alva, die ihn aber ignorierte... Oliver fuhr die kleine Dame direkt in die Klinik...
Erneut setzten Presswehen ein, Welpe 4 (Hündin Lila) kam um 13:13h.
Da klingelte mein Telefon. Oliver rief aus der Klinik an, dass die Hundedame keine gute Lebenschance haben würde. Es müssten mehrere OPs durchgeführt werden.Definitiv jetzt direkt eine. Überlebenschance sehr gering. Es wäre eine Qual für die Kleine, denn weitere OP`s würden folgen. Ob wir das möchten? Nein.... unter tränen haben wir den Entschluss gefasst: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Nun klingelte es. Kim war mit ihrer Freundin Sandra da. Beide konnten direkt gleich mithelfen, denn die Presswehen setzten wieder ein. Schwups, da kam Welpe 5 (Hündin Schwarz) um 13:34h auch schon auf die Welt.
Und dann nach einem Schnaps meinerseits und einer dicken Umarmung von Kim, war Oliver auch schon wieder zurück. Dann kurz noch einmal geheult, wie ein Schloßhund. Die nächsten Presswehen waren da und es ging weiter. Welpe 6 (Rüde Blau) kam um 13:50h auf die Welt. Jetzt fehlte nur noch die Nachgeburt ....
Dann kehrte Ruhe ein. Alva musste sich kurz lösen, wurde abgewaschen, alle Kleinen gewogen und zum Trinken angelegt. Schmatzende Ruhe kehrte ein. Wir hatten kurz Luft geholt, da kamen erneut weitere Wehen. Sollte es doch nicht vorbei sein? Laut Ultraschall könnten es ja noch reichlich mehr werden. Auch sah Alva noch recht dicklich aus. Aber, es passierte nichts - also wieder Ruhe. Da kam auch schon die TÄ, die Alva abtastete. Ja, da könnten noch welche drin sein. Warten Sie noch bis 18:00h / 19:00h. Bis zu 5 Stunhden Pause während der Geburt ist normal... Alle Welpen kurz angeschaut... Ja, alle... unsere Entscheidung wurde noch mal von ihr bestätigt, alle Anderen sind tip top in Ordnung!
Um 18:00h kam dann noch einmal 3 Presswehen. Die Nachgeburt des letzten Welpen kam heraus. Puuuuh, da erst mal keine Angst mehr haben... Trotzdem noch Wehen, aber schwach. Globoli-Gaben alle 30 Minuten. Um kurz nach 19:30h trat grünliche Flüssigkeit aus... Oliver fuhr mich mit Alva schnell zur Tierklink zum Röntgen. Frage war, ob da doch noch etwas kommt oder jetzt alles vorbei ist? Sicher ist sicher.... Kim und Sandra passten gemeinsam mit Anna und Lisa auf die Welpen auf.
In der Klinik war dann nach dem Röntgen klar, kein Welpe mehr. Auch mit Alva war alles in Ordnung. Wieder zu Hause, hatten Kim und Sandra mit den Kindern einmal alles sauber gemacht, so dass Alva nun ins frische „Bettchen“ zu Ihren Welpen konnte.
Ihr seht, es war spannend und eine emotionale Berg- und Talfahrt, von der wir uns alle erst einmal ein wenig erholen mussten...
Ein ganz spezielles Dankeschön möchte ich hier unseren Kindern Anna Katarina und Lisa Victoria, die super lieb und hilfsbereit in der ganzen Zeit waren, aussprechen.
Danke auch hier noch einmal natürlich an Kim Gammon, Sandra Muster, Sandra Schild und Bärbel Miller für ihre tatkräftige und emotionale Unterstützung in allem.
Allen anderen, die mich mental unterstützt haben durch Zuhören, Rufbereitschaft und einfach mal Dasein natürlich auch ein riesiges DANKE 😘